Lexikoneintrag

Crawl Budget

Was ist das Crawl Budget?

Das Crawl Budget bezeichnet die Anzahl von Seiten, die eine Suchmaschine wie Google in einem bestimmten Zeitraum auf einer Webseite crawlen (durchsuchen) möchte oder kann. Da Suchmaschinen eine begrenzte Menge an Ressourcen für das Crawlen von Webseiten haben, wird für jede Webseite ein individuelles Crawl Budget festgelegt, das bestimmt, wie viele Seiten in einem bestimmten Zeitraum gecrawlt werden.

Das Crawl Budget hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe der Webseite, ihre Aktualisierungshäufigkeit, die Autorität der Seite sowie technische Faktoren wie Ladegeschwindigkeit und Serverleistung.

Warum ist das Crawl Budget wichtig?

Das Crawl Budget ist ein entscheidender Faktor für die Indexierung und damit für die Sichtbarkeit einer Webseite in den Suchmaschinen. Wenn das Crawl Budget einer Webseite erschöpft ist, bedeutet das, dass nicht alle Seiten von den Suchmaschinen-Crawlern erfasst werden. Dies kann dazu führen, dass wichtige Seiten nicht in den Suchergebnissen erscheinen, was den organischen Traffic negativ beeinflussen kann.

Vorteile eines optimierten Crawl Budgets:

  • Schnellere Indexierung neuer oder aktualisierter Inhalte.
  • Verbesserte Sichtbarkeit in den Suchergebnissen, da alle wichtigen Seiten gecrawlt werden.
  • Bessere Ressourcenverteilung: Fokus der Crawler auf die relevanten Seiten.

Faktoren, die das Crawl Budget beeinflussen

1. Crawl Rate Limit

Die Crawl Rate Limit bezieht sich auf die Anzahl von Anfragen, die ein Suchmaschinen-Crawler pro Sekunde an deinen Server senden kann, ohne dessen Leistung zu beeinträchtigen. Dies hängt stark von der Serverkapazität und der Performance deiner Webseite ab. Wenn dein Server langsam ist oder überlastet wird, kann die Crawl-Rate reduziert werden, um die Performance zu schützen.

  • Tipp: Eine schnelle und leistungsfähige Webseite sorgt dafür, dass Crawler mehr Seiten durchsuchen können, ohne die Serverleistung negativ zu beeinflussen.

2. Crawl Demand

Der Crawl Demand bezieht sich auf das Interesse der Suchmaschine, eine bestimmte Webseite oder URL zu crawlen. Er wird durch folgende Faktoren beeinflusst:

  • Beliebtheit der Seite: Seiten mit hohem Traffic oder Relevanz werden häufiger gecrawlt.
  • Aktualität der Inhalte: Seiten, die regelmäßig aktualisiert werden, haben einen höheren Crawl-Demand.
  • Sichtbarkeit in den Suchergebnissen: Seiten, die bereits gut ranken, werden häufiger gecrawlt.

3. Anzahl der Seiten auf der Webseite

Große Webseiten mit vielen Unterseiten haben in der Regel ein größeres Crawl Budget als kleine Webseiten, da mehr Seiten indexiert werden müssen. Allerdings kann es bei sehr großen Webseiten schwierig sein, alle Seiten regelmäßig zu crawlen, was eine Priorisierung der wichtigsten Seiten erforderlich macht.

4. Interne Verlinkung

Eine gute interne Verlinkung erleichtert es den Crawlern, von einer Seite zur nächsten zu gelangen, was die Effizienz des Crawlings erhöht. Wenn wichtige Seiten tief in der Webseitenstruktur verborgen sind oder wenige interne Links haben, kann es sein, dass sie nicht gecrawlt werden.

  • Tipp: Stelle sicher, dass wichtige Seiten gut intern verlinkt sind, um sie für Crawler leicht zugänglich zu machen.

5. Ladegeschwindigkeit und Server-Performance

Langsame Ladezeiten wirken sich negativ auf das Crawl Budget aus, da die Crawler begrenzte Zeit für das Crawlen einer Webseite haben. Wenn der Crawler zu viel Zeit auf das Laden einzelner Seiten verwenden muss, bleibt weniger Zeit, um andere Seiten zu durchsuchen.

  • Tipp: Optimiere die Ladegeschwindigkeit deiner Webseite, um sicherzustellen, dass Crawler mehr Seiten innerhalb des verfügbaren Crawl Budgets erfassen können.

Wie kannst du das Crawl Budget optimieren?

1. Erstelle und pflege eine XML-Sitemap

Eine XML-Sitemap hilft den Suchmaschinen-Crawlern, alle wichtigen Seiten deiner Webseite zu finden und effizient zu durchsuchen. Sie dient als Leitfaden für Crawler, um sicherzustellen, dass keine relevanten Seiten übersehen werden.

  • Tipp: Reiche regelmäßig aktualisierte Sitemaps bei der Google Search Console ein, um die Crawl-Effizienz zu erhöhen.

2. Vermeide Duplicate Content

Duplicate Content (doppelte Inhalte) verbraucht unnötig Crawl Budget, da Crawler die gleichen oder sehr ähnliche Seiten mehrmals crawlen müssen. Dies kann dazu führen, dass weniger Budget für wirklich wichtige Seiten zur Verfügung steht.

  • Tipp: Konsolidiere doppelte Inhalte durch 301-Weiterleitungen oder setze das canonical-Tag ein, um Crawler zu den bevorzugten Versionen von Seiten zu leiten.

3. Nutze die robots.txt-Datei korrekt

Mit der robots.txt-Datei kannst du steuern, welche Seiten von den Crawlern durchsucht werden dürfen und welche nicht. Seiten, die für die Indexierung irrelevant sind (z. B. Admin-Seiten oder interne Suchergebnisseiten), sollten durch die robots.txt-Datei vom Crawling ausgeschlossen werden.

  • Tipp: Blockiere unwichtige Seiten in der robots.txt, um das Crawl Budget auf relevante Inhalte zu konzentrieren.

4. Interne Verlinkung optimieren

Eine starke interne Verlinkungsstruktur sorgt dafür, dass Crawler wichtige Seiten schnell finden. Seiten, die tief in der Struktur verborgen sind, sollten nach oben verlinkt werden, damit sie häufiger gecrawlt werden.

  • Tipp: Verlinke wichtige Seiten von der Startseite oder anderen stark frequentierten Seiten aus, um sicherzustellen, dass sie gecrawlt werden.

5. Behebe 404-Fehler und Weiterleitungsketten

404-Fehler (Seiten nicht gefunden) und Weiterleitungsketten (mehrere Weiterleitungen hintereinander) verbrauchen wertvolles Crawl Budget, da Crawler versuchen, nicht existierende oder schwer erreichbare Seiten zu durchsuchen.

  • Tipp: Überwache und behebe regelmäßig 404-Fehler und unnötige Weiterleitungen, um das Crawl Budget effizient zu nutzen.

6. Aktualität der Inhalte

Regelmäßig aktualisierte Inhalte erhöhen den Crawl Demand. Wenn deine Webseite immer wieder neuen oder aktualisierten Content bietet, wird sie häufiger von Suchmaschinen-Crawlern besucht, was sich positiv auf das Crawl Budget auswirken kann.

  • Tipp: Aktualisiere regelmäßig alte Inhalte und erstelle neue Seiten, um die Crawl-Frequenz zu erhöhen.

Wie kannst du das Crawl Budget überwachen?

1. Google Search Console

Die Google Search Console bietet einen Crawling-Bericht, der zeigt, wie oft und wie viele Seiten deiner Webseite von Google gecrawlt wurden. Dieser Bericht hilft dir dabei, zu verstehen, wie Google dein Crawl Budget nutzt und ob es Probleme beim Crawlen gibt.

  • Crawl-Statistiken: Zeigen, wie oft Google deine Webseite crawlt und ob es Probleme gibt, wie z. B. Fehler oder blockierte Seiten.

2. Crawling-Tools

Spezielle Tools wie Screaming Frog, DeepCrawl oder Botify ermöglichen es dir, deine Webseite aus der Sicht eines Suchmaschinen-Crawlers zu analysieren. Diese Tools zeigen auf, wie effizient deine Seiten gecrawlt werden und wo Verbesserungen notwendig sind.

  • Crawl-Berichte: Diese Tools bieten detaillierte Berichte über die Crawl-Fähigkeit deiner Webseite, einschließlich Ladezeiten, Verlinkungen und Fehler.

3. Logfile-Analyse

Durch die Analyse der Server-Logfiles kannst du genau sehen, wie Suchmaschinen-Crawler mit deiner Webseite interagieren. Du kannst feststellen, welche Seiten gecrawlt werden und ob es Seiten gibt, die zu viel von deinem Crawl Budget beanspruchen.

  • Tipp: Nutze Logfile-Analyse-Tools wie Screaming Frog Log File Analyser oder Splunk, um zu verstehen, wie Crawler deine Webseite besuchen.

Häufige Crawl Budget-Probleme und deren Lösungen

1. Zu viele irrelevante Seiten

Wenn deine Webseite viele irrelevante oder unwichtige Seiten enthält, verbrauchen diese unnötig Crawl Budget.

  • Lösung: Blockiere irrelevante Seiten wie interne Suchergebnisse oder Seiten mit doppeltem Inhalt über die robots.txt oder das noindex-Tag.

2. Ladegeschwindigkeit

Langsame Ladezeiten können das Crawl Budget beeinträchtigen, da Crawler weniger Seiten durchsuchen können, wenn das Laden zu viel Zeit beansprucht.

  • Lösung: Optimiere die Ladegeschwindigkeit durch Bildkomprimierung, Caching und die Verwendung eines Content Delivery Networks (CDN).

3. Tief verschachtelte Seiten

Seiten, die zu tief in der Seitenhierarchie verborgen sind, werden von Crawlern möglicherweise nicht erreicht, was bedeutet, dass sie nicht gecrawlt oder indexiert werden.

  • Lösung: Vermeide zu viele Ebenen in der Seitenstruktur und stelle sicher, dass wichtige Seiten leicht über interne Links erreichbar sind.

Fazit

Das Crawl Budget spielt eine zentrale Rolle in der SEO-Strategie, insbesondere bei großen oder häufig aktualisierten Webseiten. Eine effiziente Nutzung des Crawl Budgets stellt sicher, dass alle wichtigen Seiten regelmäßig gecrawlt und indexiert werden, was die Sichtbarkeit und Rangfolge in den Suchergebnissen verbessert. Durch die Optimierung der Serverleistung, der internen Verlinkung und der Crawling-Praktiken kannst du sicherstellen, dass dein Crawl Budget optimal genutzt wird.

Autor
Florian Beqiri

Florian Beqiri ist Gründer der SEO-Agentur Proactive Media. 

Im Blog berichtet er über die neusten Tipps, Tricks & Trends zum Thema Suchmaschinenmarketing.

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