Lexikoneintrag

Crawling

Was ist Crawling?

Crawling ist der Prozess, bei dem Suchmaschinen wie Google, Bing oder andere automatisierte Programme, die als Crawler oder Bots bezeichnet werden, das Internet durchsuchen und Webseiten analysieren. Diese Crawler durchforsten das Internet systematisch, indem sie Links auf Webseiten folgen, um neue oder aktualisierte Inhalte zu finden und sie in den Index der Suchmaschine aufzunehmen. Die durch Crawling erfassten Daten werden dann von der Suchmaschine verwendet, um die Relevanz und Position einer Webseite in den Suchergebnissen zu bestimmen.

Wie funktioniert Crawling?

  1. Startpunkt: Crawler beginnen oft bei einer Liste bekannter Webseiten (z. B. von großen Nachrichtenseiten oder anderen populären Websites) oder folgen Links von bereits indexierten Seiten.
  2. Verfolgen von Links: Der Crawler folgt Links von einer Seite zur nächsten, um neue Seiten zu entdecken. Diese Links können sowohl interne Verlinkungen auf der eigenen Website als auch externe Links zu anderen Webseiten sein.
  3. Inhaltsanalyse: Während des Crawlings analysiert der Bot den Inhalt, die HTML-Struktur, die Metadaten und andere relevante Informationen, um die Bedeutung und Relevanz der Seite zu verstehen.
  4. Crawl-Ergebnisse speichern: Die gesammelten Daten werden auf den Servern der Suchmaschine gespeichert und anschließend analysiert, um zu entscheiden, wie und wo die Seite in den Suchergebnissen erscheint.
  5. Indexierung: Nach dem Crawling wird der Inhalt der Seite im Suchmaschinenindex gespeichert, sodass er für Nutzer in den Suchergebnissen angezeigt werden kann.

Warum ist Crawling wichtig?

Crawling ist ein essenzieller Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung (SEO), da ohne diesen Prozess deine Webseite von Suchmaschinen nicht entdeckt und indexiert werden kann. Wenn eine Seite nicht gecrawlt wird, erscheint sie nicht in den Suchergebnissen, was bedeutet, dass Nutzer sie nicht finden können.

Vorteile des Crawlings:

  • Erfassung neuer Inhalte: Suchmaschinen können neue oder aktualisierte Inhalte schnell finden und in ihren Index aufnehmen.
  • Bessere Sichtbarkeit: Regelmäßiges Crawling stellt sicher, dass alle relevanten Seiten indexiert und für Suchanfragen zur Verfügung stehen.
  • Aktualität der Suchergebnisse: Crawler aktualisieren den Index mit den neuesten Informationen, um sicherzustellen, dass die Suchergebnisse den aktuellen Stand der Webseite widerspiegeln.

Faktoren, die das Crawling beeinflussen

1. Interne Verlinkung

Eine gut durchdachte interne Verlinkungsstruktur hilft Crawlern, neue Seiten zu entdecken und durch die Website zu navigieren. Wenn wichtige Seiten tief in der Seitenstruktur versteckt sind oder keine internen Links haben, können sie schwer zu finden sein.

  • Tipp: Stelle sicher, dass alle wichtigen Seiten durch interne Links leicht erreichbar sind.

2. Robots.txt-Datei

Die robots.txt-Datei gibt Suchmaschinen-Crawlern Anweisungen, welche Seiten oder Bereiche einer Website sie crawlen dürfen oder nicht. Eine falsch konfigurierte robots.txt-Datei kann dazu führen, dass wichtige Seiten nicht gecrawlt werden.

  • Tipp: Überprüfe regelmäßig deine robots.txt-Datei, um sicherzustellen, dass sie keine wichtigen Seiten blockiert.

3. XML-Sitemap

Eine XML-Sitemap ist eine Datei, die den Crawlern eine Liste aller wichtigen Seiten auf deiner Webseite bietet, die gecrawlt werden sollen. Sie dient als Leitfaden, um sicherzustellen, dass keine Seiten übersehen werden.

  • Tipp: Erstelle eine XML-Sitemap und reiche sie bei der Google Search Console ein, um das Crawling zu verbessern.

4. Ladezeiten und Performance

Langsame Ladezeiten können das Crawling negativ beeinflussen. Crawler haben eine begrenzte Zeit, die sie auf einer Webseite verbringen, bevor sie weiterziehen. Wenn deine Seite zu langsam lädt, können weniger Seiten gecrawlt werden.

  • Tipp: Optimiere die Ladezeiten deiner Seite durch Maßnahmen wie Bildkomprimierung, Caching und die Verwendung eines Content Delivery Networks (CDN).

5. Serverfehler

Seiten mit 404-Fehlern (nicht gefunden) oder 500-Fehlern (Serverfehler) können das Crawling blockieren. Wenn ein Crawler auf viele Fehler stößt, kann dies dazu führen, dass er deine Seite seltener besucht.

  • Tipp: Behebe regelmäßig Serverfehler und stelle sicher, dass alle wichtigen Seiten erreichbar sind.

6. Meta-Tags

Meta-Tags wie noindex oder nofollow können das Crawling und die Indexierung einer Seite beeinflussen. Wenn das noindex-Tag auf einer Seite gesetzt ist, signalisiert dies dem Crawler, dass diese Seite nicht indexiert werden soll.

  • Tipp: Verwende diese Tags sparsam und nur dann, wenn du wirklich möchtest, dass bestimmte Seiten nicht in den Suchergebnissen erscheinen.

Unterschiede zwischen Crawling und Indexierung

Crawling:

  • Beim Crawling wird eine Seite von Suchmaschinen-Crawlern durchsucht und analysiert.
  • Es ist der erste Schritt im Prozess der Entdeckung neuer oder aktualisierter Inhalte.

Indexierung:

  • Nach dem Crawling entscheidet die Suchmaschine, ob und wie die Seite in den Suchindex aufgenommen wird.
  • Indexierte Seiten können in den Suchergebnissen angezeigt werden, während nicht indexierte Seiten unsichtbar bleiben.

Nicht jede gecrawlte Seite wird automatisch indexiert. Faktoren wie Qualität des Inhalts, Relevanz oder technische Probleme können dazu führen, dass eine Seite zwar gecrawlt, aber nicht indexiert wird.

Wie kannst du das Crawling überwachen und optimieren?

1. Google Search Console

Die Google Search Console ist ein leistungsstarkes Tool, um das Crawling deiner Webseite zu überwachen. Hier kannst du sehen, welche Seiten gecrawlt und indexiert wurden, und Fehler beheben, die den Crawler am Durchsuchen deiner Seite hindern.

  • Crawl-Bericht: Zeigt dir, wie viele Seiten gecrawlt wurden und welche Probleme es gab (z. B. Serverfehler oder blockierte Seiten).

2. Crawling-Tools

Es gibt spezielle Tools, die dir helfen, die Crawl-Effizienz deiner Webseite zu analysieren und potenzielle Probleme zu identifizieren.

  • Screaming Frog: Ein beliebtes Tool, das eine Webseite aus Sicht eines Suchmaschinen-Crawlers durchsucht und Probleme wie fehlende Titel-Tags, langsame Ladezeiten und fehlerhafte Links anzeigt.
  • DeepCrawl: Ein weiteres leistungsstarkes Tool, das umfassende Crawling-Berichte liefert und dir hilft, die technische SEO deiner Seite zu optimieren.

3. robots.txt-Tester

Mit dem robots.txt-Tester in der Google Search Console kannst du überprüfen, ob deine robots.txt-Datei korrekt konfiguriert ist und Crawler die richtigen Seiten erreichen können.

4. Server-Logfile-Analyse

Durch die Analyse von Server-Logfiles kannst du genau sehen, wie Suchmaschinen-Crawler mit deiner Webseite interagieren. Du erfährst, welche Seiten wie oft gecrawlt wurden und ob es Probleme gibt, die das Crawling behindern.

  • Tipp: Nutze Logfile-Analyse-Tools wie Screaming Frog Log File Analyser oder Splunk, um zu verstehen, wie Crawler auf deiner Webseite agieren.

Häufige Crawling-Probleme und deren Lösungen

1. Blockierte Seiten durch robots.txt

Eine falsch konfigurierte robots.txt-Datei kann verhindern, dass Crawler wichtige Seiten durchsuchen.

  • Lösung: Überprüfe deine robots.txt-Datei regelmäßig und stelle sicher, dass nur irrelevante oder sensible Seiten (wie z. B. Admin-Seiten) blockiert werden.

2. Langsame Ladezeiten

Langsame Ladezeiten können dazu führen, dass Crawler weniger Seiten innerhalb eines Crawls durchsuchen.

  • Lösung: Optimiere die Ladezeiten deiner Webseite durch Caching, Bildoptimierung und serverseitige Verbesserungen.

3. Fehlende interne Verlinkungen

Wichtige Seiten ohne ausreichende interne Verlinkungen werden möglicherweise von Crawlern übersehen.

  • Lösung: Verbessere die interne Verlinkung, um sicherzustellen, dass alle wichtigen Seiten gut erreichbar sind.

Best Practices für effektives Crawling

  1. Erstelle und pflege eine XML-Sitemap: Eine Sitemap hilft Crawlern, alle wichtigen Seiten deiner Webseite schnell zu finden.
  2. Nutze eine saubere URL-Struktur: Vermeide zu tief verschachtelte Seiten und halte die URL-Struktur klar und einfach.
  3. Vermeide Duplicate Content: Doppelte Inhalte können unnötig Crawl-Budget verbrauchen. Setze das canonical-Tag ein, um Crawlern zu signalisieren, welche Version der Seite bevorzugt wird.
  4. Optimiere die Ladezeiten deiner Seite: Schnelle Ladezeiten ermöglichen es Crawlern, mehr Seiten in kürzerer Zeit zu durchsuchen.

Fazit

Crawling ist ein wesentlicher Prozess, der darüber entscheidet, ob und wie gut deine Webseite in den Suchmaschinen gefunden wird. Durch die Optimierung der Crawlability deiner Seite stellst du sicher, dass Suchmaschinen-Crawler effizient arbeiten können und alle wichtigen Inhalte indexiert werden. Mit den richtigen Tools und Strategien kannst du den Crawling-Prozess optimieren, Fehler beheben und die Sichtbarkeit deiner Webseite in den Suchmaschinen deutlich verbessern.

Autor
Florian Beqiri

Florian Beqiri ist Gründer der SEO-Agentur Proactive Media. 

Im Blog berichtet er über die neusten Tipps, Tricks & Trends zum Thema Suchmaschinenmarketing.

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