Lexikoneintrag

Lead

Was ist ein Lead?

Ein Lead ist ein potenzieller Kunde oder Interessent, der sein Interesse an einem Produkt, einer Dienstleistung oder einem Unternehmen bekundet hat, indem er bestimmte Kontaktdaten zur Verfügung gestellt oder eine Interaktion vorgenommen hat, die darauf hindeutet, dass er an einer zukünftigen geschäftlichen Beziehung interessiert ist. Im Marketing und Vertrieb wird der Begriff „Lead“ verwendet, um Personen oder Unternehmen zu identifizieren, die für das Angebot eines Unternehmens relevant sind und eine Absicht gezeigt haben, mehr darüber zu erfahren oder eine Kaufentscheidung zu treffen.

Leads spielen eine entscheidende Rolle im Verkaufsprozess, da sie die Grundlage für die Neukundengewinnung und die Umsatzsteigerung bilden. Das Generieren und Qualifizieren von Leads hilft Unternehmen dabei, ihre Ressourcen effizient einzusetzen und ihre Vertriebspipeline zu füllen.

Wie entsteht ein Lead?

Ein Lead entsteht, wenn ein Interessent durch eine Marketingaktivität oder andere Maßnahmen zum ersten Mal mit einem Unternehmen in Kontakt tritt und freiwillig seine Kontaktdaten hinterlässt. Dies geschieht in der Regel durch die Bereitstellung von Informationen wie Name, E-Mail-Adresse, Telefonnummer oder andere relevante Daten in einem Formular. Hier sind einige gängige Methoden zur Lead-Generierung:

  • Website-Formulare: Der Interessent füllt ein Formular auf einer Landing Page aus, um beispielsweise einen Newsletter zu abonnieren oder ein E-Book herunterzuladen.
  • Webinare: Die Anmeldung zu einem Webinar ist eine beliebte Möglichkeit, Leads zu generieren, insbesondere im B2B-Bereich.
  • Social Media: Durch Anzeigen, Umfragen oder das Verschenken von Gutscheinen in sozialen Medien lassen sich ebenfalls Leads generieren.
  • Whitepapers und E-Books: Viele Unternehmen bieten nützliche Inhalte im Tausch gegen Kontaktdaten an. Wenn ein Interessent ein Whitepaper oder E-Book herunterlädt, wird er als Lead qualifiziert.
  • Lead-Magnete: Ein Lead-Magnet ist ein Anreiz, der Interessenten dazu motiviert, ihre Kontaktdaten im Austausch gegen etwas Wertvolles zu hinterlassen – etwa einen Rabattcode, eine Checkliste oder einen exklusiven Zugang zu bestimmten Inhalten.

Warum sind Leads wichtig?

Leads sind die ersten Schritte auf dem Weg zum Verkauf und daher für jedes Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Die Generierung von Leads ist ein essenzieller Bestandteil der Verkaufsstrategie, da sie den Einstiegspunkt in den Verkaufsprozess darstellt und die potenziellen Kunden filtert, die echtes Interesse am Produkt oder der Dienstleistung des Unternehmens haben.

1. Pipeline für den Vertrieb

Leads sind die Grundlage für die Vertriebspipeline. Ohne Leads gibt es keinen potenziellen Umsatz. Leads werden durch verschiedene Marketingmaßnahmen generiert und dann durch den Verkaufsprozess geführt, bis sie schließlich zu Kunden konvertiert werden.

2. Kosteneffiziente Zielgruppenansprache

Leads helfen dabei, die Ressourcen effizient einzusetzen. Statt eine breite Zielgruppe anzusprechen, können Unternehmen ihre Marketing- und Verkaufsanstrengungen auf Personen konzentrieren, die bereits Interesse gezeigt haben und eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Conversion bieten. Dadurch werden Marketingbudgets effektiver genutzt und der Return on Investment (ROI) gesteigert.

3. Grundlage für personalisierte Ansprache

Durch das Sammeln von Daten können Unternehmen Leads besser segmentieren und gezielt ansprechen. Dies ermöglicht es, eine personalisierte Kundenansprache zu bieten und die Conversion-Chancen zu erhöhen. Personalisierte Kommunikation spricht die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Leads an und erhöht so die Wahrscheinlichkeit, dass diese weiter im Verkaufsprozess voranschreiten.

Arten von Leads

Leads werden in der Regel nach ihrem Interesse und ihrer Kaufbereitschaft klassifiziert. Zu den wichtigsten Arten gehören:

1. Marketing Qualified Leads (MQL)

Ein Marketing Qualified Lead (MQL) ist ein Lead, der durch Marketingaktivitäten Interesse gezeigt hat, z. B. durch das Ausfüllen eines Formulars, das Herunterladen eines Whitepapers oder die Anmeldung zu einem Webinar. Ein MQL hat bereits Interesse am Produkt oder der Dienstleistung gezeigt, ist aber noch nicht kaufbereit. Das Marketing-Team ist verantwortlich für die Pflege dieser Leads, um sie weiter im Verkaufsprozess voranzubringen.

  • Beispiel: Ein Besucher meldet sich für einen Newsletter an oder füllt ein Formular aus, um eine Produktdemo zu erhalten. Er hat ein Grundinteresse gezeigt, ist aber noch nicht bereit, eine Kaufentscheidung zu treffen.

2. Sales Qualified Leads (SQL)

Ein Sales Qualified Lead (SQL) ist ein Lead, der durch den Marketingprozess gepflegt wurde und bereit ist, vom Vertrieb kontaktiert zu werden. Der Lead hat bereits ein hohes Interesse am Kauf gezeigt und die Chance, dass er tatsächlich eine Kaufentscheidung trifft, ist groß. Ein SQL ist also ein Lead, der für eine direkte Verkaufskommunikation qualifiziert wurde.

  • Beispiel: Ein Interessent fordert ein persönliches Gespräch mit einem Vertriebsmitarbeiter an oder zeigt eine Kaufbereitschaft durch Anfragen zu Preisen oder Verfügbarkeiten.

3. Product Qualified Lead (PQL)

Ein Product Qualified Lead (PQL) ist ein Lead, der eine bestimmte Interaktion mit dem Produkt vorgenommen hat, die seine Kaufbereitschaft zeigt. Dies ist vor allem für SaaS-Unternehmen relevant, die eine kostenlose Testversion anbieten. PQLs sind Personen, die das Produkt getestet und ein hohes Interesse an einer Vollversion oder Upgrades gezeigt haben.

  • Beispiel: Ein Nutzer hat eine Testversion einer Software ausprobiert und zeigt Interesse, die Software nach Ablauf der Testphase weiter zu nutzen.

4. Information Qualified Lead (IQL)

Ein Information Qualified Lead (IQL) ist jemand, der lediglich Informationen sucht und an der frühen Phase der Customer Journey steht. Diese Art von Lead möchte mehr über eine Lösung oder ein Problem erfahren und benötigt noch Zeit, bevor er über eine spezifische Lösung nachdenkt. Der Fokus hier liegt auf der Bereitstellung von relevanten Inhalten, um die Person weiter entlang der Customer Journey zu begleiten.

Lead Generierung: Methoden und Best Practices

Lead Generierung ist der Prozess, bei dem potenzielle Interessenten durch verschiedene Marketingmaßnahmen identifiziert und qualifiziert werden. Im digitalen Marketing gibt es verschiedene Methoden, um Leads zu generieren:

1. Content-Marketing

Durch die Bereitstellung von wertvollen Inhalten können Leads gewonnen werden, die ein Problem haben, das deine Produkte oder Dienstleistungen lösen können. Dies kann in Form von Blogposts, E-Books, Whitepapers, Infografiken oder Video-Tutorials geschehen. Nutzer, die diese Inhalte herunterladen oder sich registrieren, werden zu Leads.

  • Best Practice: Erstelle Inhalte, die auf die Bedürfnisse deiner Zielgruppe abgestimmt sind, und biete Mehrwert, der die Nutzer dazu motiviert, ihre Kontaktdaten zu hinterlassen.

2. Social Media Marketing

Social Media bietet eine hervorragende Plattform, um Leads zu generieren, da du hier direkt mit deiner Zielgruppe interagieren kannst. Werbeanzeigen, Interaktionen, Gewinnspiele oder Umfragen sind beliebte Methoden, um Leads zu sammeln.

  • Best Practice: Verwende Plattformen wie Facebook oder LinkedIn, um gezielte Anzeigen zu schalten, die deine Zielgruppe ansprechen und sie auf eine Landing Page weiterleiten.

3. E-Mail-Marketing

E-Mail-Marketing bleibt eine der effektivsten Methoden zur Lead-Generierung und -Pflege. Durch Newsletter, personalisierten Content oder spezielle Angebote kannst du bestehende Kontakte pflegen und sie zu qualifizierten Leads weiterentwickeln.

  • Best Practice: Segmentiere deine Kontakte, um die E-Mails an ihre Interessen anzupassen, und verwende Trigger-Mails, die auf Interaktionen basieren.

4. SEO und SEA

Eine gut optimierte Webseite mit relevanten SEO-Inhalten sorgt für eine hohe Sichtbarkeit bei Suchmaschinen und zieht qualifizierten Traffic an. Suchmaschinenwerbung (SEA) kann ebenfalls eingesetzt werden, um gezielt Nutzer anzusprechen, die bereits eine hohe Kaufabsicht haben.

  • Best Practice: Stelle sicher, dass deine Landing Pages für relevante Keywords optimiert sind und dass du gezielte Anzeigen für verschiedene Zielgruppen schaltest, die zu speziellen Angeboten führen.

5. Webinare und Veranstaltungen

Webinare, Online-Events oder Workshops sind hervorragende Mittel zur Lead-Generierung, da sie interessierte Nutzer zur Anmeldung motivieren. Sie helfen dabei, Leads zu qualifizieren, die bereits ein Interesse an den Themen haben, die dein Unternehmen abdeckt.

  • Best Practice: Plane Webinare zu Themen, die für deine Zielgruppe relevant sind, und integriere Calls-to-Action, die den Nutzern die Teilnahme erleichtern.

Lead Nurturing: Vom Lead zum Kunden

Nach der Generierung von Leads beginnt der Prozess des Lead Nurturing, bei dem Leads durch gezielte Maßnahmen weiter gepflegt werden, bis sie zur Kaufentscheidung bereit sind. Ziel ist es, Leads mit relevanten Informationen zu versorgen und eine Beziehung zu ihnen aufzubauen, damit sie mit der Zeit vertrauensvoll zum Kunden werden.

1. Lead Scoring

Lead Scoring ist eine Technik, bei der Leads basierend auf ihrem Verhalten und ihren Eigenschaften Punkte erhalten. Das Verhalten kann die Interaktion mit der Webseite, Öffnen von E-Mails oder Teilnahme an einem Webinar umfassen. Anhand der Punktzahl wird entschieden, welche Leads am besten für den Vertrieb geeignet sind.

2. Personalisierte Kommunikation

Die Kommunikation mit Leads sollte so personalisiert wie möglich sein. Je mehr du über die Bedürfnisse und Interessen eines Leads weißt, desto gezielter kannst du ihn mit Inhalten versorgen, die ihm weiterhelfen.

  • Beispiel: Ein Lead, der sich für E-Books zum Thema SEO interessiert hat, sollte mit weiterführenden Informationen zu diesem Thema angesprochen werden.

3. Automatisiertes E-Mail-Marketing

E-Mails, die automatisch basierend auf dem Verhalten der Leads versendet werden, sind ein wesentliches Mittel im Lead Nurturing. Solche E-Mails helfen, das Interesse des Leads aufrechtzuerhalten und ihn schrittweise zur Conversion zu führen.

Fazit

Ein Lead ist der Ausgangspunkt des Verkaufsprozesses und von entscheidender Bedeutung für den Unternehmenserfolg. Durch gezielte Marketingmaßnahmen und Lead Nurturing können Leads in zahlende Kunden umgewandelt werden. Die Klassifizierung von Leads in MQLs, SQLs, PQLs und IQLs hilft dabei, die Leads entsprechend ihrer Position in der Customer Journey anzusprechen und mit den richtigen Inhalten zu versorgen.

Durch den gezielten Einsatz von Lead-Generierungsmethoden wie Content-Marketing, E-Mail-Marketing, SEO, SEA und Social Media sowie durch eine effektive Lead-Pflege lassen sich qualifizierte Leads gewinnen und langfristig zu loyalen Kunden entwickeln.

Autor
Florian Beqiri

Florian Beqiri ist Gründer der SEO-Agentur Proactive Media. 

Im Blog berichtet er über die neusten Tipps, Tricks & Trends zum Thema Suchmaschinenmarketing.

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