Lexikoneintrag

Lighthouse Score

Was ist der Lighthouse Score?

Der Lighthouse Score ist eine Metrik, die von Google Lighthouse, einem Open-Source-Tool zur Webanalyse, bereitgestellt wird. Er gibt eine umfassende Bewertung der Performance, Zugänglichkeit, SEO, Best Practices und in manchen Fällen der Progressive Web App (PWA) einer Webseite. Der Score hilft Entwicklern und Webseitenbetreibern, die Qualität ihrer Seiten zu analysieren und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Benutzererfahrung und des SEO-Rankings umzusetzen.

Google Lighthouse kann als Chrome-Erweiterung oder als integriertes Tool in den Chrome Developer Tools verwendet werden und ist speziell dafür ausgelegt, detaillierte Audits zu Webseiten durchzuführen. Es liefert nicht nur die Scores, sondern gibt auch detaillierte Empfehlungen, wie die jeweiligen Bereiche optimiert werden können.

Die fünf Kategorien des Lighthouse Scores

Der Lighthouse Score setzt sich aus fünf verschiedenen Kategorien zusammen. Jede Kategorie wird auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet, wobei 100 der bestmögliche Wert ist. Die Scores aus jeder Kategorie fließen in einen Gesamt-Lighthouse-Score ein, der eine umfassende Einschätzung der Webseite bietet.

1. Performance

Der Performance-Score misst die Ladegeschwindigkeit und die Effizienz der Webseite. Er gibt an, wie schnell die Seite für den Nutzer interaktiv und benutzbar wird. Der Performance-Score ist oft eine der herausforderndsten Kategorien, da hier Faktoren wie die Größe der Dateien, die Anzahl der HTTP-Anfragen, die Geschwindigkeit der Serverantwort und die Effizienz des JavaScripts berücksichtigt werden.

  • Wichtige Kennzahlen:
    • First Contentful Paint (FCP): Der Zeitpunkt, an dem der erste sichtbare Inhalt im Browser erscheint.
    • Largest Contentful Paint (LCP): Wann das größte sichtbare Inhaltselement vollständig geladen ist.
    • Speed Index: Wie schnell die Inhalte der Seite sichtbar werden.
    • Time to Interactive (TTI): Der Zeitpunkt, an dem die Seite vollständig geladen und für den Nutzer interaktiv ist.
    • Cumulative Layout Shift (CLS): Metrik, die misst, wie stabil die Seite während des Ladevorgangs ist.

2. Accessibility (Barrierefreiheit)

Der Accessibility-Score bewertet die Zugänglichkeit der Webseite für Menschen mit Behinderungen. Dazu gehören Aspekte wie die Verwendung von Alt-Text für Bilder, die Kontraste von Farben für eine bessere Lesbarkeit, die Tastaturnavigation und andere Maßnahmen, die sicherstellen, dass alle Nutzer – auch diejenigen mit Einschränkungen – eine gute Erfahrung machen können.

  • Best Practices für eine gute Accessibility:
    • Alle Bilder sollten Alt-Texte enthalten, damit Screenreader den Inhalt korrekt interpretieren können.
    • Farben sollten genügend Kontrast bieten, damit alle Nutzer die Inhalte klar erkennen können.
    • Interaktive Elemente sollten auch über die Tastatur zugänglich sein.

3. Best Practices

In der Kategorie „Best Practices“ bewertet Lighthouse die Einhaltung bewährter Webentwicklungsmethoden. Es prüft unter anderem die Verwendung sicherer Bibliotheken, den Schutz der Nutzer vor unsicheren Praktiken (z. B. Vermeidung von Mixed Content, d. h. HTTP-Inhalten auf HTTPS-Seiten) und die allgemeine Sicherheit der Webseite.

  • Beispiele für Best Practices:
    • Verwendung von HTTPS statt HTTP, um die Sicherheit zu gewährleisten.
    • Minimierung von Third-Party Scripts, die die Ladezeit der Seite negativ beeinflussen könnten.
    • Sicherstellen, dass alle externe Abhängigkeiten regelmäßig aktualisiert werden, um Sicherheitslücken zu vermeiden.

4. SEO (Suchmaschinenoptimierung)

Der SEO-Score von Lighthouse gibt eine Bewertung der Suchmaschinenoptimierung der Webseite. Dabei wird analysiert, wie gut die Webseite auf organische Suchanfragen optimiert ist. Dazu gehören Aspekte wie die Meta-Tags, die Verwendung von Header-Tags, die Struktur der Links und die Indexierbarkeit der Seite.

  • Wichtige SEO-Aspekte:
    • Die Verwendung eines Title-Tags, der die Seite eindeutig beschreibt und für Nutzer attraktiv ist.
    • Meta Descriptions sollten vorhanden sein und klar den Inhalt der Seite beschreiben.
    • Seiten sollten mobilfreundlich sein, damit sie auf Geräten jeder Größe gut dargestellt werden können.

5. Progressive Web App (PWA)

Dieser Score bewertet, wie gut die Webseite als Progressive Web App (PWA) ausgelegt ist. PWAs bieten eine app-ähnliche Erfahrung und ermöglichen es Nutzern, Webseiten auch offline zu nutzen. Der Score bezieht sich auf Kriterien wie die Offline-Fähigkeit, die Ladegeschwindigkeit und die Integration von Push-Benachrichtigungen.

  • Wichtige Kriterien für PWAs:
    • Eine Service Worker sollte vorhanden sein, um Inhalte offline bereitzustellen.
    • Die Seite sollte als HTTPS ausgeführt werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.
    • Eine Manifestdatei sollte vorhanden sein, die die Installationsoptionen beschreibt.

Wie wird der Lighthouse Score berechnet?

Jeder Lighthouse Score wird auf einer Skala von 0 bis 100 dargestellt. Ein höherer Score zeigt an, dass die Webseite besser abschneidet. Die Ergebnisse werden in verschiedene Farben codiert, um den Status der Bewertung zu verdeutlichen:

  • 0 – 49: Schlecht (Rot)
  • 50 – 89: Verbesserungswürdig (Orange)
  • 90 – 100: Gut (Grün)

Jede Kategorie wird durch eine Vielzahl von Metriken gemessen, die jeweils einen Gewichtungsfaktor in den Gesamtscore einbringen. Besonders wichtig ist der Performance-Score, da er oft direkt mit der Ladegeschwindigkeit und der Nutzererfahrung verbunden ist – zwei Aspekte, die nicht nur für Nutzer, sondern auch für Suchmaschinen von Bedeutung sind.

Die Messungen erfolgen sowohl durch Labordaten (synthetische Tests) als auch durch Felddaten (echte Nutzerdaten). Während Labordaten unter standardisierten Bedingungen erzeugt werden, basieren Felddaten auf den echten Erfahrungen von Nutzern, die die Webseite besucht haben.

Best Practices zur Verbesserung des Lighthouse Scores

1. Optimierung der Ladegeschwindigkeit

Die Ladegeschwindigkeit ist entscheidend für den Performance-Score. Hier sind einige Maßnahmen zur Verbesserung der Performance:

  • Bildkomprimierung: Verwende moderne Bildformate wie WebP und komprimiere Bilder, um die Ladezeit zu reduzieren.
  • GZIP-Komprimierung: Aktiviere die GZIP-Komprimierung, um HTML-, CSS- und JavaScript-Dateien zu verkleinern.
  • Cache-Verwendung: Nutze Browser-Caching, um wiederkehrende Inhalte schneller zu laden.
  • Minimierung von JavaScript und CSS: Minimiere oder entferne unnötige JavaScript- und CSS-Dateien, die das Rendering blockieren könnten.

2. Verbesserung der Barrierefreiheit (Accessibility)

Um den Accessibility-Score zu verbessern, solltest du sicherstellen, dass deine Seite für alle Nutzer zugänglich ist:

  • Alt-Text für Bilder: Füge Alt-Texte für alle Bilder hinzu, damit Screenreader den Inhalt verstehen.
  • Kontraste verbessern: Stelle sicher, dass alle Texte und visuellen Elemente einen ausreichenden Kontrast bieten, um auch für sehbehinderte Nutzer lesbar zu sein.
  • Tastaturnavigation: Überprüfe, ob alle interaktiven Elemente der Seite auch per Tastatur erreichbar sind.

3. Einhaltung von Best Practices

Um den Score für Best Practices zu verbessern, sollten allgemeine Sicherheits- und Performance-Richtlinien beachtet werden:

  • HTTPS verwenden: Schalte deine Webseite auf HTTPS, um sicherzustellen, dass alle Daten sicher übertragen werden.
  • Vermeidung von Mixed Content: Alle Ressourcen (z. B. Bilder, Skripte) sollten über HTTPS geladen werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.
  • Externe Abhängigkeiten minimieren: Reduziere die Anzahl der eingebundenen Third-Party Scripts, da diese die Ladegeschwindigkeit beeinträchtigen können.

4. SEO-Optimierung

Ein guter SEO-Score hilft dabei, die Sichtbarkeit deiner Webseite in den Suchmaschinen zu verbessern:

  • Mobile Optimierung: Sorge dafür, dass deine Seite mobilfreundlich ist und auf allen Geräten gut funktioniert.
  • Titel- und Meta-Tags: Verwende aussagekräftige Title-Tags und Meta Descriptions, die die Inhalte deiner Seiten beschreiben.
  • Header Tags: Setze Header Tags (H1, H2, H3) richtig ein, um eine klare Struktur der Inhalte zu gewährleisten.

5. Progressive Web App Anforderungen

Um den PWA-Score zu verbessern, sollten einige Grundanforderungen erfüllt werden:

  • Offline-Funktionalität: Integriere einen Service Worker, der es ermöglicht, dass die Webseite offline funktioniert.
  • HTTPS: Stelle sicher, dass die Seite auf HTTPS läuft, um die Sicherheit der PWA zu gewährleisten.
  • Installierbare App: Erstelle eine Manifestdatei, um Nutzern zu ermöglichen, die Seite wie eine App auf ihren Geräten zu installieren.

Fazit

Der Lighthouse Score ist ein umfassendes Instrument zur Analyse und Verbesserung der Webseite in den Bereichen Performance, Zugänglichkeit, SEO, Best Practices und Progressive Web App. Ein guter Lighthouse Score zeigt an, dass die Webseite gut optimiert ist, eine gute Nutzererfahrung bietet und den Google-Richtlinien entspricht.

Die kontinuierliche Überwachung und Optimierung der Webseite auf Basis des Lighthouse Scores ist entscheidend für die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit, der SEO-Leistung und der allgemeinen Qualität der Seite. Mit den richtigen Optimierungsmaßnahmen können die verschiedenen Scores verbessert werden, was sich nicht nur positiv auf das Ranking, sondern auch auf die Nutzerzufriedenheit auswirkt.

Autor
Florian Beqiri

Florian Beqiri ist Gründer der SEO-Agentur Proactive Media. 

Im Blog berichtet er über die neusten Tipps, Tricks & Trends zum Thema Suchmaschinenmarketing.

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