Lexikoneintrag

Low Hanging Fruits

Was bedeutet „Low Hanging Fruits“?

Der Begriff „Low Hanging Fruits“ wird häufig in der Welt des Marketings, Vertriebs und insbesondere auch im SEO-Bereich verwendet, um einfache und schnell erreichbare Möglichkeiten zu beschreiben, die im Vergleich zu anderen Aufgaben oder Zielen mit wenig Aufwand erreicht werden können. Der Ausdruck stammt aus der Landwirtschaft und bedeutet wörtlich die „niedrig hängenden Früchte“, die am leichtesten gepflückt werden können, weil sie sich in Reichweite befinden und keine Mühe erfordern.

Im Bereich des SEO und Digital Marketings bezieht sich „Low Hanging Fruits“ auf Strategien, Aufgaben oder Optimierungsmöglichkeiten, die schnelle Erfolge und signifikante Verbesserungen bei relativ geringem Aufwand bringen. Diese Maßnahmen helfen dabei, sichtbare Fortschritte zu erzielen, ohne große Ressourcen oder Investitionen aufwenden zu müssen.

Beispiele für „Low Hanging Fruits“ in SEO könnten sein:

  • Optimierung von Meta-Beschreibungen, die fehlen oder nicht ansprechend sind.
  • Behebung von Broken Links auf der Webseite.
  • Verbesserung der Ladegeschwindigkeit durch einfache Bildkomprimierung.
  • Keyword-Erweiterungen für bestehende Seiten, um deren Sichtbarkeit zu erhöhen.

Warum sind „Low Hanging Fruits“ wichtig?

Die Identifizierung und Nutzung von Low Hanging Fruits ist besonders wichtig, um in kurzer Zeit Ergebnisse zu erzielen und eine positive Dynamik zu entwickeln. Dies ist aus mehreren Gründen wertvoll:

1. Schnelle Erfolge

Durch die Umsetzung von Low Hanging Fruits kann ein Unternehmen oder ein SEO-Team oft schnell positive Veränderungen sehen. Dies ist besonders nützlich, wenn schnelle Verbesserungen in der Performance benötigt werden, beispielsweise zu Beginn eines Projekts, um das Vertrauen der Stakeholder zu gewinnen.

2. Effiziente Ressourcennutzung

Da diese Maßnahmen in der Regel mit wenig Aufwand verbunden sind, lassen sich mit einem relativ kleinen Budget oder wenigen Ressourcen große Erfolge erzielen. Dadurch bleibt mehr Raum, um komplexere und ressourcenintensivere Projekte anzugehen.

3. Grundlagen für langfristigen Erfolg

Die Abarbeitung von Low Hanging Fruits kann dazu beitragen, die Grundlagen für langfristige Erfolge zu legen. Indem einfache, aber wichtige Optimierungen vorgenommen werden, verbessert sich die allgemeine Website-Qualität, was wiederum eine solide Basis für umfangreichere SEO-Strategien bietet.

4. Motivation und Momentum

Die schnellen, positiven Ergebnisse, die durch Low Hanging Fruits erzielt werden können, schaffen Motivation für das Team und die Beteiligten. Sie fördern ein Gefühl von Fortschritt und können als Grundlage dienen, um noch ambitioniertere Ziele zu erreichen.

Beispiele für Low Hanging Fruits im SEO

Hier sind einige typische Low Hanging Fruits im Bereich der Suchmaschinenoptimierung, die zu schnellen Verbesserungen führen können:

1. On-Page Optimierung bestehender Inhalte

  • Meta-Tags aktualisieren: Überprüfe die Meta-Titel und Meta-Beschreibungen deiner Seiten. Oft fehlen diese oder sind nicht optimiert. Ein paar gut gewählte Keywords und eine ansprechende Meta-Beschreibung können die Click-Through-Rate (CTR) verbessern.
  • Header-Tags anpassen: Sorge dafür, dass deine Seiten eine klare und richtige Überschriftenstruktur (H1, H2, H3) aufweisen, um Suchmaschinen und Nutzern die Inhalte besser zugänglich zu machen.

2. Keyword-Erweiterung

  • Keywords identifizieren: Verwende Tools wie Google Search Console oder Ahrefs, um nach Keywords zu suchen, für die du bereits rankst, aber noch nicht auf der ersten Seite. Eine gezielte Optimierung dieser Seiten, etwa durch Hinzufügen von Inhalten oder internen Verlinkungen, kann dazu beitragen, das Ranking zu verbessern.

3. Broken Link Building

  • Broken Links reparieren: Nutze Tools wie Screaming Frog oder Ahrefs, um defekte Links auf deiner Seite zu finden und zu reparieren. Defekte Links beeinträchtigen die Nutzererfahrung und schaden deiner SEO-Leistung.
  • Externe defekte Links nutzen: Suche nach Webseiten, die auf deine Inhalte verlinken, aber einen defekten Link enthalten, und biete ihnen eine aktualisierte URL an.

4. Optimierung der Ladegeschwindigkeit

  • Bilder komprimieren: Ladezeiten sind ein wichtiger Faktor für die Nutzererfahrung und SEO. Das Komprimieren von Bildern kann eine schnelle und effektive Möglichkeit sein, die Performance der Website zu verbessern.
  • Caching aktivieren: Aktiviere Browser-Caching, damit Nutzer schneller auf die Seite zugreifen können, besonders wenn sie wiederholt auf die Website kommen.

5. Mobile Optimierung

  • Responsive Design sicherstellen: Überprüfe, ob deine Seite mobilfreundlich ist. Viele Nutzer greifen von Mobilgeräten auf Inhalte zu, und eine Seite, die auf Mobilgeräten schlecht funktioniert, kann sich negativ auf die SEO und die Absprungrate auswirken.
  • Core Web Vitals verbessern: Ein schneller Check der Core Web Vitals mit Tools wie Google PageSpeed Insights kann oft simple Verbesserungen aufdecken, die schnell umgesetzt werden können.

6. Lokale SEO optimieren

  • Google Business Profile aktualisieren: Für lokale Unternehmen ist die Pflege des Google Business Profiles ein einfaches Mittel, um die lokale Sichtbarkeit zu erhöhen. Fülle alle relevanten Kategorien, Öffnungszeiten und Kontaktdaten aus und ermutige deine Kunden, positive Bewertungen abzugeben.
  • NAP-Konsistenz sicherstellen: Überprüfe, ob der Name, Adresse und Telefonnummer (NAP) auf allen Plattformen einheitlich ist, um die lokale Sichtbarkeit zu optimieren.

7. Optimierung der internen Verlinkung

Die interne Verlinkung ist ein weiteres Beispiel für eine einfache Maßnahme, die große Auswirkungen haben kann. Verlinke von gut platzierten Seiten auf solche, die du im Ranking verbessern möchtest. Dies hilft nicht nur bei der Verteilung des Link Juice, sondern auch, Nutzern relevante Inhalte auf deiner Seite zugänglich zu machen.

8. Alt-Texte für Bilder hinzufügen

Alt-Texte sind wichtig für die Bild-SEO und die Barrierefreiheit der Website. Gehe durch deine Bilder und stelle sicher, dass alle Alt-Texte enthalten, die das Bild beschreiben und relevante Keywords enthalten, wenn passend. Dies kann dazu beitragen, dass deine Seite auch in der Bildersuche besser gefunden wird.

9. Verbesserung der Call-to-Actions (CTAs)

Überprüfe die CTAs auf deiner Seite. Sind sie ansprechend und klar formuliert? Eine kleine Anpassung kann oft einen großen Einfluss auf die Conversion-Rate haben, insbesondere wenn sie den Nutzern deutlicher sagt, was der nächste Schritt sein soll (z. B. „Jetzt kaufen“, „Mehr erfahren“).

Tools zur Identifizierung von Low Hanging Fruits

Es gibt verschiedene Tools, die dir helfen können, potenzielle Low Hanging Fruits in deiner SEO-Strategie zu identifizieren:

1. Google Search Console

Die Google Search Console ist ein großartiges Tool, um die Leistung deiner Webseite zu überprüfen. Du kannst damit Seiten identifizieren, die für bestimmte Keywords auf den Positionen 5 bis 15 ranken. Diese Seiten können durch einfache Optimierungen möglicherweise auf die erste Seite der Suchergebnisse gebracht werden.

2. SEMrush/Ahrefs/Moz

Tools wie SEMrush, Ahrefs oder Moz bieten umfassende SEO-Analysen, die dir helfen können, defekte Links, On-Page-Probleme oder nicht genutzte Keywords zu finden. Sie können auch wertvolle Hinweise auf Konkurrenzanalyse geben, um potenzielle Lücken und einfache Chancen zu identifizieren.

3. Google PageSpeed Insights

Google PageSpeed Insights hilft dabei, Ladezeitprobleme zu identifizieren. Oft können bereits kleine Optimierungen wie das Komprimieren von Bildern oder das Reduzieren von JavaScript große Auswirkungen auf die Ladegeschwindigkeit haben.

4. Screaming Frog

Mit Screaming Frog kannst du deine Website crawlen und dabei leicht defekte Links, fehlende Meta-Beschreibungen oder doppelte Inhalte identifizieren. Diese sind oft einfach zu beheben und können schnell zu einer besseren SEO-Leistung führen.

Fazit

Low Hanging Fruits bieten eine großartige Gelegenheit, mit relativ wenig Aufwand signifikante Verbesserungen im SEO zu erzielen. Durch die Konzentration auf diese einfachen, aber effektiven Maßnahmen kannst du schnelle Erfolge erzielen, die sowohl die Sichtbarkeit deiner Seite erhöhen als auch die Benutzererfahrung verbessern. Dies schafft eine solide Grundlage für langfristige SEO-Strategien und sorgt für kontinuierliche Fortschritte.

Im Bereich des SEO gilt es, stets die Balance zu halten zwischen der Bearbeitung von Low Hanging Fruits, die kurzfristige Erfolge bringen, und der Planung und Umsetzung von langfristigen Maßnahmen, die das langfristige Wachstum unterstützen. Tools wie die Google Search Console, SEMrush und Google PageSpeed Insights helfen dabei, diese einfachen Chancen zu identifizieren, um das Beste aus deiner SEO-Strategie herauszuholen.

Autor
Florian Beqiri

Florian Beqiri ist Gründer der SEO-Agentur Proactive Media. 

Im Blog berichtet er über die neusten Tipps, Tricks & Trends zum Thema Suchmaschinenmarketing.

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